Die „Judenbuche“, über Jahrzehnte Teil des Kanons deutscher Schullektüre, ist ein komplexes und vielstimmiges Kunstwerk, das sich gerade über seine Widersprüchlichkeit und Mehrdeutigkeit charakterisiert. Die Ebenen von Wahrheit, Wahrscheinlichkeit und Irrtum sind in irritierender Art durcheinandergebracht. Der Leser ist gezwungen, ständig das Verhältnis von Schein und Sein, Wahrheit und Wahrscheinlichkeit, Wort und Wirklichkeit zu reflektieren.

Dass ein Text dieser Art geradezu eine Aufforderung für künstlerische Adaptionen darstellt, bestätigt die Rezeptionsgeschichte. Mit dem der „Judenbuche“ in der Darstellung von Julian Voloj und Claudia Ahlering als Graphic Novel ist für dieses bedeutende Werk der Literaturgeschichte ein ganz neues Feld eröffnet, das sich steigender Beliebtheit erfreut. Mit dieser Graphic Novel wird der Autorin Annette von Droste-Hülshoff und ihrem prominenten Werk neue Aufmerksamkeit zuteil. Sie hilft mit ihrer neuen Perspektive, die „Judenbuche“ der Annette von Droste-Hülshoff im Gespräch zu halten – und dem historischen Text selbst voraussichtlich noch manchen interessierten neuen Leser bescheren.

Buchvorstellung in Anwesenheit der Künstler und der Präsentation von Originalgrafiken aus dem Band
Münster, Haus Rüschhaus, 30.05.2017

Claudia Ahlering, Julian Voloj: Die Judenbuche
nach Annette von Droste-Hülshoff.

München: Knesebeck-Verlag 2017.
Graphic Novel

ISBN 978-3-86873-934-3